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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 133

1911 - Breslau : Hirt
Politische nderungen. 133 Vollkommenheit das Todesurteil aus. Die Freunde saen beim Schachspiel, als es ihnen verkndet wurde. Ruhig bestiegen sie zu Neapel das Schafott. Konradin sprach kniend ein letztes Gebet, dann die Worte: O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann fiel sein Haupt, nach ihm das seines Freundes Friedrich von Baden. 1268 war Ezzelino da Romano ( 66), der Schwiegersohn Friedrichs Ii. und das ihm treu ergebene Haupt der oberitalischen Ghibellinen, ein ge-waltiger, aber wegen seiner Grausamkeit allgemein verhater Mann, gefangen genommen worden. In finsterm Trotz ri er die Binden von den Wunden und starb. 1270 starb Margarete, Friedrichs Ii. Tochter, nach traurigem Leben an der Seite des thringischen Landgrafen Albrecht des Entarteten. 1272 starb Friedrichs Lieblingssohn Enzio nach 22 jhriger Gefangenschaft in Bologna. Manfreds Shne lie Karl von Anjou bis zu ihrem Tode im Gefngnis schmachten. Die letzte berlebende Tochter Katharina hatte freiwillig den Nonnenschleier gewhlt und starb 1279 in der stillen Zelle eines franzsischen Klosters. Seiner Tat hat sich Karl von Anjou nicht freuen knnen. Mit seiner Macht stieg sein Mitrauen, seine Tyrannei und Blutgier. Bald grte es allgemein. Johann von Procida, Manfreds treuer Freund, durchzog verkleidet das Land und entflammte die Sizilianer zur Rache; Peter von Aragonien, der ritterliche Erbe Manfreds, lie eine Flotte im Mittelmeer kreuzen. Da gab eine neue Ehrenkrnknng der Brger von Palermo am 30. Mrz 1282 den letzten Ansto zur Sizilianischen Vesper", zu der Niedermetzluug aller Franzosen ans der Insel. Karl sah sich auch auf dem Festlande nicht mehr sicher; Abfall und Emprung berall, dazu der Ver-lust seiner Flotte; er sah seine ehrgeizigen Plne scheitern. Verbittert starb er im Januar 1284. 69. Das Ende der Kreuzzge. Schon 1244 war Jerusalem wieder an den Sultan von gypten zurckgefallen und blieb fortan der Christenheit verloren. Zu seiner Wiedereroberung unternahm König Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich den sechsten Kreuzzug (12481254). Mau war zu der Einsicht gekommen, da man das von dem Sultan von gypten bedrohte Jerusalem am besten durch einen Angriff auf gypten selbst gewinnen knne. Ludwig landete darum im Mndungsgebiet des Nils und nahm die wichtige Festung Damiette; aber aus seiner Heerfahrt nach Kairo wurde er geschlagen und mit seinem ganzen Heere gefangen genommen. Nur gegen ein hohes Lsegeld und die Rckgabe von Damiette erhielt er seine Freiheit wieder. Auch der siebente Kreuzzug, den Ludwig 1270 nach Tunis unternahm, scheiterte. 1268 fiel Antiochia, und 1291 wurde Akkou nach tapferster Ver-teidignng von den Mamelucken erstrmt. Darauf wurde das Morgen-land von den Christen vollstndig gerumt.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 103

1911 - Breslau : Hirt
Die Kreuzzge. 103 53. Der erste Kreuzzug (10961099). Das Knigreich Jerusalem. Vorspiel. Dem Kreuzzuge der Fürsten gingen schlecht geordnete Scharen meist von Leuten, die nichts zu verlieren hatten, unter Fhrung des Ein-siedlers Peter von Amiens und des Walter von Habenichts vorauf. Schon beim Angriff auf Nica in Kleinafien wurden sie vollstndig ans-gerieben. Der erste Kreuzzug. Unter den Teilnehmern am ersten Kreuz-zuge treten Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und sein Bruder Balduin von Flandern, Graf Hugo von Vermandois, des Knigs von Frankreich Bruder, der Herzog Robert von der Nor-mandie, der Graf Raimund von Toulouse, Bohemund von Tarent und sein Neffe Tankred hervor. Ihre Heere, meist aus Lothringern, Franzosen und Normannen gebildet, vereinigten sich erst vor Konstanti-nopel. Nachdem sie hier dem griechischen Kaiser fr die zu erobernden Lnder den Lehnseid geschworen hatten, wurden sie nach Kleinasien ber-gesetzt. Unter Entbehrungen und Kmpfen erreichten sie Antiochia am Oroutes. Antiochia fiel nach achtmonatiger Belagerung durch Verrat an Bohemund, der hier als Fürst zurckblieb. Aber erst am 15. Juli 1099 eroberte endlich das Kreuzfahrerheer Jerusalem; Gottfried wurde zum Beschtzer des Heiligen Grabes" gewhlt; er besiegte den Sultan von gypten bei Askalon. Nach Gottfrieds Tode wurde Balduin König von Jerusalem. Das Knigreich Jerusalem. Die Kreuzfahrerstaaten umfaten einen schmalen Saum an der Kste von Gaza bis zum Golf von Jsken-derun. Der Jordan bildete die Ostgrenze, zeitweilig dehnte sich das Knig-reich bis zum Golf vou Akaba aus. Die Bewohner bestanden aus griechischen Christen und den lateinisch-christlichen Kreuzfahrern verschiedener Nationalitt, ein schwer lenkbares Vlker-gemisch, dessen Mitglieder sich schlielich in der franzsischen Sprache ver-stndigten. Die Mohammedaner verschwanden niemals ganz, im Libanon erhielt sich die furchtbare Sekte der Affassinen. In der Bevlkerung hatte zunchst das geistliche und das ritterliche Element das bergewicht. Da die eingewanderten Abendlnder aber durch die Wirkungen des ungewohnten Klimas und unaufhrliche Kmpfe rasch aufgerieben wurden, brauchten sie bestndig Nachschub aus der Heimat, um sich gegen ihre Feinde zu behaupten. Es entwickelte sich darum von den Kstenstdten aus ein lebhafter Verkehr nach den italienischen und pro-venzalischen Hfen. Unter den Stdten blhte besonders das alte Ptolemais, Akkon, wieder auf. Hier siedelte sich der italienische Kaufmann an, der den starken Unabhngigkeitssinn aus seiner Heimat mitbrachte. Die Genuesen, Venezianer, Pisaner n. a. grndeten eigene Niederlassungen. Politisch zerfielen die eroberten Gebiete in das Knigreich Jernsa-lern und die von ihm abhngigen Staaten: die Grafschaft Tripolis, das Frstentum Antiochia und die Grafschaft Edessa.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 118

1911 - Breslau : Hirt
118 Deutsche Geschichte im Mittelalter. und Lneburg blieben den Welsen. Bald darauf wurde Bayern an Otto von Wittelsbach gegeben; doch wurden Tirol und Steiermark von Bayern abgelst. Der Kaiser zog selbst ins Feld, um die Acht zu vollstrecken. Hatte hundert Jahre frher der Norden geschlossen Heinrich Iv. Widerstand geleistet, so fand Friedrich jetzt hier seine eifrigsten Verbndeten. Er kam bis Lbeck und erhob die Stadt zur Reichsstadt. Heinrich mute sich schlielich unterwerfen, die Acht wurde aufgehoben, doch mute er auer Landes gehen. Mochte es fr das Ansehen und die Macht des deutschen Knigs notwendig sein, einen Fürsten, dessen Macht der seinigen gleichkam, nicht neben sich zu dulden, so erwies sich die Neuordnung, die darauf in Norddeutschland geschaffen wurde, nicht als glcklich. Sobald in den von Feinden gefhrdeten Grenzgebieten an Stelle des einen mch-tigert Fürsten mehrere kleinere, oft untereinander verfeindete Fürsten ge-treten waren, konnte das neu erworbene Land nicht behauptet werden. Die Dnenknige machten ihr bergewicht geltend und drngten den deutschen Einflu zurck; es folgte die dnische Zeit" der Ostsee-fitste (bis 1227). 2. Friedrich stand auf der Hhe seiner Macht; in glnzenden Festen kam sie zum Ausdruck; sein Ansehen in der ganzen Welt war groß. Damals gelang ihm in seiner italienischen Politik ein groer Ersolg, der aber von verhngnisvollen Folgen fr die Zukunft seines Hauses war. Auf seinem letzten Zug nach Italien vermhlte er seinen ltesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien. Da dieser auch zu seinem Nachfolger in Deutschland aus-ersehen war, so bestand die Aussicht, da seine Macht von Sizilien bis zur Nord- und Ostsee reichen werde. 3. Der dritte Kreuzzug. War die Eroberung Jerusalems nur gelungen, weil die Welt des Islams durch die Zersplitterung und Feind-schaft ihrer Oberhupter zerrttet war, so mute ihre Einigung den Fort-bestand der Krenzsahrerstaaten bedrohen. Kaum war Saladin, der Sultan von gypten, zu berwiegendem Ansehen gelangt, als er dem Könige von Jerusalem den Krieg erklrte und nach siegreicher Feldschlacht Jerusalem eroberte (1187). Da nahm Friedrich (zum zweitenmal in seinem Leben) willensstark das Kreuz. Glnzender wurde kein Kreuzzug unternommen als dieser dritte, denn auch König Richard Lwen herz und Philipp August zogen selbst ins Feld. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein. Aber der gewaltige Held, der sein tatenreiches Leben Mit dem Kreuzzug zu krnen, das weltliche Kaisertum als hchste Macht aus Erden im Kampf mit den Unglubigen zu zeigeu gedachte, fand beim bergang der den Saleph sin Cilicien) am 10. Juni 1190 einen vorzeitigen Tod. Sein Sohn Friedrich fhrte zwar das Heer zur Belagerung Akkons weiter, aber er starb bald, und die Deut-schert traten neben Richard, der eine Tapferkeit entfaltete, die sagenhaft wurde, in den Hintergrund. Jerusalem wurde nicht wiedererobert.

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 99

1896 - Leipzig : Voigtländer
99 Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ; 3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ . 4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb. In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./ 5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, 7*

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 101

1896 - Leipzig : Voigtländer
101 Wrpen, wrbe aber inberschlacht bei Tagliacozzv geschlagen, ans der Flucht gefangen und auf Befehl Karls von lnjou mit seinem Freuube Friedrich von Baden zu Neapel hingerichtet, 1268. Mit ihm erlosch das Haus der Hohenstaufen. 3- e"bc der reuzziige. Die von Friedrich Ii. in Palstina er-rungenen Erfolge waren von kurzer Dauer. Schon nach 10 Jahren ging Jerusalem den Christen abermals verloren. Es wurden noch 2 weitere Krem-Zge unternommen, aber ohne Erfolg. ~ Der sechste Kreuzzug (1248), von König . Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, wendete sich gegen gypten. Hier aeriet der @>tnrr etokrten ru ^^ngenschaft, und nur durch Aufgeben des eroberten ebtetes erlangte er ferne Freiheit wieder Der siebente Kreuzzug(127)wrbe ebenfalls von Lnb wig dem Hei- L?/h>aiii r ^ ^hrte fem Heer nach Nordafrika, um zunchst einer Seuche. ^ 3" 6ctora<'ten' starb aber vor der Stadt Tunis an Kreuzzge. Palstina blieb in den Hnben der noof" f e Ic-te 5seto"n9 der Christen im heiligen Lande, gmg (1291) verloren. ' 57. Rnlturmstande dieser Periode. ' Wirtschaftliches eben. Fast aller Grunb und oben war in 9m ht m,k9rbln foroic dr Stifter und Kloster bergegangen, ba^al^ W a9cmei"e" Bnllhung entzogen, ub namentlich L k 1 i Dot- er nrtenbau wrbe befmtbet bmv^ft"n Spstgt- Der Weinbau war weit nach Norben sogar 6is an bi: Sordfee (Bremen) und Ostsee (Pommern I) vorgedrungen. - Die Handwerker waren ursprnglich aus der unfreien Bevlkeruna hervor- Tm i".be" 8iwofftbten- Sie hatten auch anfnglich nur fr ihren Herrn arbeiten mssen. Mit Rcksicht auf die verfchiebenen Dienste waten sie > Znfte abgeteilt, und jebe Zunft erhielt von dem Herrn ihren Vorsteher. Aber allmhlich gelang es ihnen, die Fesseln dieser Hof- Hrigkeit allzuftreifen und sich selbst ihre Vorsteher zu whlen, wenn auch H" Tirmi9un9 bcs ccm- Die Hanbwerker arbeiteten dann auch nicht mehr ausschlielich fr ihren Herrn, fonbern immer mehr fr ihren besf hfi m7 urbe 'mmer hauptschlich in der Weise betneben ba die Hndler Mit ihren Waren vn Dorf zu Dorf zogen. Noch bmlr t X xanbet letfadsl in den Hnben Frember, namentlich bre Stoltener und der juben. Letztere erhielten von den Knigen Freibriefe f,e ba8 Jubeu-Schutzgeld" bezahlten. Erst allmhlich ^.gen auch

6. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 46

1895 - Leipzig : Voigtländer
46 dung. Da er vor der Schlacht bei Legnano sich mit seinen Streit-frsten von dem Kaiser trennte, dessen flehentliche Bitten verachtend, und dadurch Friedrichs Niederlage verschuldete, wurde er mit der Reichsacht belegt und seiner Lehen verlustig erklrt. Das Herzog-tum Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, in dessen Hause das Land fortan blieb. Sachsen wurde unter mehrere Fürsten geteilt. Heinrich behielt nur seine Stammlande Braunschweig und Lne-brg und mute eine Zeitlang in die Verbannung gehen. Er starb nach seiner Rckkehr in Braunschweig. c. Endlich beteiligte sich Friedrich an dem dritten Kreuzzuge. 1189 2. Der dritte Kreuzzug 11891192. Der Sultan Saladw von gypten hatte nach einem groen Siege der die Christen bei Tiberias (1187) die Stadt Jerusalem erobert. Um die christliche Herrschaft im Morgen-lande wieder aufzurichten, entschlossen sich die Beherrscher der drei europischen Hauptreiche, der Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England, mit ansehn-lichen Heeren gegen die Unglubigen zu ziehen. Kaiser Friedrich begann den dritten Kreuzzug 1189, indem er eine Streitmacht von 100000 Mann durch Ungarn und das griechische Reich bis nach Kleinasien fhrte. Allein der alte Held fand im Flusse Salef in Cilicien seinen Tod 1190. Auch sein Sohn Friedrich von Schwaben, der nun die Fhrung des Heeres bernahm, starb mit dem grten Teile der Mannschaft bei der Belagerung der Festung Akkon (Ptolemais) an der Pest. Die beiden Könige, unterdessen zur See angekommen, eroberten mit Herzog Leopold von sterreich Slkkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz schwer beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Bei-standes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstillstand mit Saldin einzugehen, nach welchem dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde er gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) Der alte Barbarossa lebte fort in der Sage des deutschen Volkes. Im Thringer lande, so erzhlt sie, tief im unterirdischen Schlosse des Kyfshuserberges sitzt er schlafend, das Kinn gesttzt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart ihm bis auf die Fe gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 130

1891 - Leipzig : Voigtländer
r 130 1189 2. Der dritte Kreuzzug 11891192 wurde veranlat durch den Fall der Stadt Jerusalem, welche der Sultan Saladin von gypten nach einem groen Siege der die Christen bei Tiberias (1187) er-oberte. Um die christliche Herrschaft im Morgenlande wieder auszu-richten, entschlossen sich die Beherrscher der drei europischen Haupt-reiche: der Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England, mit ansehn-lichen Heeren gegen die Unglubigen zu ziehen. Kaiser Friedrich be-gann den dritten Kreuzzug 1189, indem er eine Streitmacht von 100,000 Mann durch Ungarn und das griechische Reich bis nach Klein-asien fhrte; allein der alte Held sand im Flusse S a l e s (in Cilicien) seinen Tod 1190, und sein Sohn Friedrich von Schwaben, der nun die Fhrung des Heeres bernahm, starb mit dem grten Teile der Mannschaft bei der Belagerung der Festung Akkon (Ptolemais) an der Pest. Die beiden Könige, unterdessen zur See angekommen, er-oberten mit Herzog Leopoldvon Oft erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz schwer beleidigt, kehrte heim; auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes be-raubt, sah sich gentigt, einen Waffenstillstand mit Saldin einzugehen, nach welchem dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon und der Besuch der heiligen Orte zu-gestanden wurde. Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen, dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert und nur.'gegen ein bedeutendes Lsegeld end-lich freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) Der alte Barbarossa lebte fort in der Sage des deutschen Volkes. Im Thringerlande, so erzhlt sie, tief im unterirdischen Schlosse des Kiffhuserberges sitzt er schlafend, das Kinn gesttzt auf einen steinernen Tisch, durch den sein Bart ihm bis auf die Fe gewachsen ist. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; endlich aber wird ein Adler kommen und sie hinwegscheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa aus seinem Schlummer und bringt die alte Macht und Herrlichkeit des Deutschen Reiches wieder. 96. Heinrich Vi., Philipp von Schwaben (und Otto Iv.) Her vierte Rremzug. 1. Heinrich Vi. (11901197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit K o n st a n t i a, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel

8. Geschichte des Mittelalters - S. 146

1888 - Wiesbaden : Kunze
146 Dritte Periode des Mittelalters. Nach gehöriger Ausrüstung brach Gottfried von Bouillon (§.20, 5), Herzog von Niederlothringen, durch Frömmigkeit, Biederkeit und Rittersinn ausgezeichnet, im August 1096 mit einem stattlichen Heere auf und kam, begleitet von seinen Brüdern Balduin und Eustachius, im November zu Lande nach Konstantinopel. Andere Fürsten, welche mit Gottfried das Kreuz genommen hatten, wie Herzog Robert von der Normandie, der älteste Sohn Wilhelms des Eroberers, Herzog Hugo von Vermandois, der Bruder des französischen Königs Philipp, Graf Robert von Flandern, Graf Raimund von Toulouse, Herzog Botzmund von Tarent und sein Schwestersohn Tankred trafen zum Teil zu Wasser in Konstantinopel bei dem Kreuzheere ein. Der griechische Kaiser Alexius forderte von ihnen den Lehnseid für die ehemals römischen Länder, die sie eroberten, welchen sie nach langem Weigern endlich leisteten, und entließ sie dann nach Kleinasien. Bei einer Musterung vor Nicäa, der Hauptstadt der Seldschucken, zählte das Heer Gottfrieds 100 000 wohlgewappnete Ritter und 300 000 auserlesene Streiter zu Fuß; ein ungeheures Gefolge von Weibern und Kindern, Mönchen und Priestern bildete den Troß. Nicäa wurde belagert und erobert; darnach brachen die Kreuzfahrer nach Südosten auf, schlugen das Seldschuckenheer 1097 bei Doryläum und durchzogen das Gebiet des Sultans von Jkonium. Endlich erreichte das Christenheer unter fortdauernden Kämpfen mit türkischen Reiterabteilungen, unter Entbehrungen und Leiden aller Art die syrische Hauptstadt Antiochia, während Gottfrieds Bruder Balduin mit einem Teil des Heeres das Fürstentum Edessa am Euphrat an sich brachte und gleichsam eine schützende Vormauer für das heilige Land im Osten errichtete. Neun Monate belagerten die Kreuzfahrer Antiochia. Durch Botzmund von Tarent, den ein Verräter unter den Türken an einer Strickleiter in der Nacht in die Stadt ließ, wurde dieselbe genommen und besetzt. Allein schon am dritten Tage erschien der Sultan Kerboga von Mosul mit einem großen Heere und belagerte die Christen in Antiochia. Bald stieg die Not derselben aufs höchste, ihr Mut sank, viele flohen, andere gingen zu den Türken über und verleugneten ihren Glauben. Da kam unerwartete Hilfe. Ein Priester aus der Provence, Petrus Bartholomäus, erzählte, der Apostel Andreas sei ihm viermal im Traume erschienen und habe ihm gezeigt, wo in der Kirche Petri die Lanze vergraben liege, mit welcher die Seite des Heilands durchstochen worden sei. Die Lanze fand sich. Beim Anblicke derselben faßten die Christen neuen Mut, sie machten einen Ausfall und schlugen die Türken in die Flucht.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 153

1888 - Wiesbaden : Kunze
25, 4. Der vierte Kreuzzug. 153 in die Dienste des Burgvogts, bemühte sich aber vergeblich, den Gefangenen zu sehen. Da stellte er sich eines Tages dem vergitterten Fenster gegenüber und stimmte ein provenyalisches Lied an. Kaum hatte er die erste Strophe geendet, so sang der Gefangene die zweite. Der treue Blondel hatte seinen König gefunden und brachte die Kunde von dessen Schicksal nach England, um die Befreiung desselben zu bewirken. Herzog Leopold stürzte 1194 in einem Turniere zu Graz, zerschmetterte sich das Bein und starb an der Amputation. Richard Löwenherz erhielt 1199 bei der Belagerung einer Burg einen Pfeilschuß in die Schulter, hinzugetretener Brand beschleunigte sein Ende. 4. Der vierte Kreuzzug 1202—1204. Der Kinderkreuzzug 1212. Schon Barbarossas Sohn Heinrich Vi. hatte einen neuen Kreuzzug gelobt, als ihn nach 7 jähriger Regierung 1197 unerwartet der Tod ereilte. Aber 7 Jahre später gelang es dem Papste Innocenz M. die abendländischen Christen abermals zu einem Zuge ins heilige Land zu bewegen. Ein ansehnliches Heer sammelte sich unter den Grafen Balduin von Flandern und Barbarossas Schwiegersohn, Bonisaeius von Montserat, welche sich an das mächtige Venedig wandten, damit dieses die Fahrt über das Meer übernehme. Rat und Volk der reichen Seestadt, deren Schiffe auf allen Meeren fuhren, entsprachen den Wünschen der Kreuzfahrer und führten sie unter Anführung des greisen, fast erblindeten Dogen Dandolo nach Dalmatien über, wo sie zunächst die Stadt Zara, welche der König von Ungarn der Republik Venedig weggenommen hatte, wieder eroberten. Hier erschien der flüchtige Sohn des von seinem Bruder entthronten und geblendeten griechischen Kaisers Isaak Angelus mit der Bitte um Hilfe. Isaak versprach reiche Belohnung, die Vereinigung der griechischen mit der römischen Kirche, wenn er den Thron wieder erlange, und thätige Mithilfe bei der Eroberung Jerusalems. Diese Versprechungen bestimmten die Kreuzfahrer zur Änderung ihres Planes. Sie eroberten Konstantinopel, setzten den griechischen Kaiser Isaak Angelus und seinen Sohn Alexius wieder in ihre Rechte ein und harrten dann der Erfüllung der gegebenen Versprechen. Da aber der neue Kaiser diese zu halten nicht im stände war, und ein Volksaufstand ausbrach, in welchem der Kaiser und sein Sohn umkamen, so erstürmten die Kreuzfahrer die griechische Hauptstadt unter entsetzlichen Greueln und gründeten 1204 in Konstantinopel das lateinische Kaisertum (1204—1261). Der tapfere

10. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 7. Folgen der Kreuzzüge. 157 aber zunächst gegen den Dey von Tunis, der mit Ludwigs Bruder, Karl von Anjou, dem König von Neapel und Sizilien, in Streit war. Die Landung wurde ohne Schwierigkeit vollzogen, aber der Sturm auf die Stadt blieb bis zur Ankunft des Königs von Neapel verschoben. Doch die glühende Hitze während des Tages, die empfindliche Kühle in der Nacht, das schlechte Trinkwasser, die spärliche Nahrung und das unbequeme Lagerleben erzeugten ansteckende Krankheiten unter dem Kreuzheere, und taufende erlagen, darunter auch der König. Als Karl von Anjou vor Tunis erschien, konnte er einen Angriff nicht mehr wagen; er schloß Frieden mit dem Deij und das Heer der Kreuzfahrer kehrte nach Europa zurück. 20 Jahre später, 1291, nahmen die Mamelucken die letzte christliche Besitzung in Palästina, Akkon, weg. Damit schwand der Rest des Königreichs Jerusalem, und die Kreuzzüge hatten ein Ende. 7. Folgen der Kreuzzüge. Drei Umstände sind es vorzugsweise, welche die allgemeine Teilnahme der abendländischen Christen an den Kreuzzügen erklären: 1) der romantische Geist der damaligen Zeit, welcher sich besonders in dem zu abenteuerlichen Unternehmungen hinneigenden Rittertum kund giebt; 2) die durch die große Macht der Päpste genährte religiöse Schwärmerei, welche die Leute mit dem Gedanken erfüllte, einzig in der Befreiung der heiligen Stätten sei Vergebung der Sünden und Besserung der Menschen zu hoffen; 3) die Sehnsucht der Leibeignen nach einem besseren Lose, welche durch das drückende Lehnswesen in ihnen hervorgerufen war. Sind nun auch die Verluste von vielen Menschenleben, welche die Kreuz-züge veranlaßten, und die Verbreitung früher unbekannter Krankheiten , welche die Kreuzfahrer aus dem Morgenlande heimbrachten, tief zu beklagen und von den nachteiligsten Folgen gewesen, so werden diese Nachteile doch durch die wohlthätigen Einflüsse, welche die Kreuzzüge auf die Entwicklung des Abendlandes übten, bedeutend ausgewogen. Durch den Besuch ferner Länder und den Umgang mit andern, auf höherer Kulturstufe stehenden Nationen gewannen die Bewohner Europas an Bildung und Einsicht; Ackerbau, Handel und Schiffahrt nahmen zu und mehrten den Wohlstand; neue Gewächse, Produkte und Fabrikate wurden eingeführt. So sollen seit den Kreuzzügen die Pergamottbirnen aus Pergamus, die Pflaumen aus Damaskus, der Wirsing und Blumenkohl aus Eypern, der Buchweizen oder das Heidekorn, der Safran, der Damast rc. im Abendland heimisch geworden sein. Genua, Pisa und Venedig
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